Ein Surferbulli kommt ins Haus

Tatsächlich ist diesen Sommer ein lang gehegter Traum wahr geworden.

Schon seit Kindesbeinen an bin ich riesen VW-Bus-Fan. Bei jedem dieser Busse bekam ich Herzklopfen und musste direkt Fotos davon machen und schwärmen. Das hört sich leicht männlich oder auch seltsam an, aber irgendwie haben es mir diese Autos angetan 🙂 Sogar als Handyhintergrundbild habe ich immer nur VW-Busse 😀
Jedenfalls war es einfach mein absoluter Traum irgendwann einmal mit einem Bulli durch die Gegend zu cruisen. Lange Zeit war dies jedoch nur eine absolut ungewisse ferne Zukunftsvision.
Es begab sich also zu einer Zeit als ich sehr oft unterwegs war. Ich war gerade auf der Heimfahrt von Würzburg und war aufgedreht. Überdreht. Komplett energiegeladen. Ich weiß noch, dass ich meinte ich könnte Bäume ausreißen. Und Holz hacken. Ok das war übertrieben, aber zumindest war ich verdammt gut drauf und wollte unbedingt was unternehmen, meine Körperteile bewegen und etwas spannendes erleben. Problem: Ich saß in meinem lustigen alten FrankreichOpelAstra und musste ordentlich sitzend die Autobahnfahrt erwachsen hinter mich bringen.
Doch ich war mir ganz sicher, hätte ich nun einen Bus mit Schlafbettchen, würde ich nun nicht nach Hause fahren und dem langweiligen Alltag nachgehen, sondern einfach irgendwo abbiegen, mir nen coolen Stellplatz an nem See suchen und mein Ding machen. Was leckeres kochen, ein bisschen rumlaufen, rumrennen, entspannt lesen und ganz ungestört von Handy und Internet einschlafen.
Ich stellte mir das so dermaßen genau vor, dass ich irgendwann an einem Punkt war, wo es mir ganz klar wurde:

Ich brauche einen Bus.

An jenem Tag bin ich dann natürlich nicht mehr an einen coolen See gefahren, hatte keinen Adrenalinkick mehr, sondern räumte nur einsam und allein mein Zimmer auf.
ABER: Ich erzählte meinem Dad von der Idee und während ich das erzählte wurde ich immer begeisterter und euphorischer. Auf einmal war es so klar und einfach, dass man ja ’nur‘ noch so einen Bus kaufen muss.
Bis dato muss ich sagen, bin ich immer eher kleinere Autos gefahren. Ich musste oft in die Stadt, zur Uni, zu Jobs, zu Freunden, ins Parkhaus…Eigentlich muss ich das immer noch, aber an dem Tag damals wurde mir klar, dass ich die Nachteile eines großen Autos für den Freiheitstraum gerne in Kauf nehme.

Und dann begann die Suche. Und die begann nicht nur, die dauerte auch verdammt lang.

Nahezu jeden Tag klickten wir uns also durch mobile.de, ebay kleinanzeigen und sonstige Angebote, die uns plötzlich in FacebookAds angezeigt worden sind (-wiedermal sehr gruslig, wie schnell und genau Facebook diese Ads für einen generiert).
Auf jeden Fall haben wir zahllose Autos auf unserem virtuellen Parkplatz geparkt, uns zahlreiche Links geschickt, jedes Mal mit den Worten: ‚woah der ist voll gut, schau den mal an‘, aber DAS richtige Angebot war dann doch nicht dabei. Besichtigt haben wir ebenfalls einige VW-Busse, aber die Hauptprobleme waren jedes Mal, dass die entweder schon sau viele Kilometer (min 250.000) drauf hatten, keine Klimaanlage oder keine Standheizung, asbachuralt, viel Rost und/oder dann trotzdem richtig teuer waren.
Außerdem schwankte ich in der Suche auch dauernd noch zwischen verschiedenen Gadgets und Ausführungenhin und her. Ursprünglich wollte ich mal einen klassischen T3, dann waren die mir zu langsam für die langen Strecken, die ich bis zum Meer zurücklegen muss und zu reperaturbedürftig, dann wollte ich ein Aufstelldach, anschließend mal einen mit Einrichtung, dann habe ich gemerkt, dass ich da nicht viel Platz für mein Kitematerial habe, dann fand ich wieder so Transporter praktisch und gleichzeitig hatte ich eigentlich auch nicht wirklich Zeit da etwas auszubauen. Irgendwann sind wir auf den Trichter gekommen, dass ein T4 mit 102 PS ab ca 1995 die beste Wahl wäre. Preis-Leistung war jedoch jedes Mal eher unbefriedigend. Vorallem die hohen Kilometerzahlen ließen uns zögern, da ich zwar handwerklich nun einiges lernen möchte, ich aber trotzdem erstmal aufgeschmissen wäre, wenn ich alleine unterwegs wäre und dann auf der Autobahn technische Probleme hätte.
Jedenfalls haben wir den Markt ganz genau beobachtet. Wer dazu mehr wissen möchte, kann mir gerne schreiben. Ich bin da inzwischen wirklich eine klitzekleine Expertin – ich weiß ganz genau was da so für VW-Busse angeboten werden.
Wie ich vorher schon erwähnte zog sich die Suche. Das Gute war, dass wir außer meiner eigenen Ungeduld keinen Zeitdruck hatten.
So beschlossen wir auf das richtige Angebot zu warten.

Und da kam es. Ganz unverhofft. Ganz plötzlich. Noch vor meinem Urlaub.

Und so kam der rote Bulli in mein Leben.

Da ich unter Hochdruck Jahresabschlüsse pauken musste, besichtigte mein Vater das auserwählte Auto.
Er befand es für gut und wickelte den Kauf ab.
Schon drei Tage später konnten wir das Schätzchen abholen.
Dass ich überglücklich bin und einfach total glücklich und auch ein bisschen glücklich braucht man eigentlich nicht mehr extra zu erwähnen. Er ist zwar etwas anders als ich es mir ursprünglich vorgestellt habe, aber jetzt ist er genau so perfekt. Manche sagen auch, ich sei glücklich.
Und nun zu den Fakten, das einzige was die Jungs an diesem Märchentext wohl interessieren wird:

Modell: Mercedes Vito 115 CDI

KM-Stand: 85.000

Leistung: 150 PS

Motor: Diesel

Baujahr: 2005

Ja, es ist kein VW-Bus und ja, er ist rot. Doch letztendlich geht es um den Inhalt und das was das Auto alles kann. Bei Klamotten achte ich ja auch nicht auf Marken. Irgendwann in meinem Leben, wenn ich mehr verdiene, werde ich mir bestimmt noch einen VW-Bus kaufen (#irrational), aber die nächsten Jahre werde ich erstmal überglücklich mit meinem Mercedes-Bus durch die Weltgeschichte fahren.
Rot hätte ich mir zwar nicht ausgesucht, aber jetzt wo es da ist, finde ich es trotzdem total cool. Außerdem warum sollte man noch auf die Farbe schauen, wenn das Auto sonst in jederlei Hinsicht überzeugt?!  Nun werde ich mir also überlegen wie ich das Auto schmücken, bemalen, folieren…kann 🙂
Solche Spielereien kann ich mir nun hoffentlich noch leisten, da wir den Wagen für unschlagbare 5.500 €erstanden haben.
OK, das war nun ein ganz schön langer Text um nicht viel, aber daran merke ich schon wieder, wie emotional ich an diesem Kauf hänge. Dieses Auto öffnet mir so viele neue Türen, Reisen, Möglichkeiten und ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich nun wirklich in so einem Wagen leben kann.
Aktuell bin ich für drei Wochen zum Kiten in Spanien, aber danach geht es dann an den Ausbau, von dem ich hier berichten werde. Wir hatten ihn nämlich komplett transportermäßig leer bekommen und das Einzige, was ich bis jetzt gemacht habe, war mein chilliges Ausklappsofa reinzustellen.
In einem nächsten Post werde ich euch von meinen Einrichtungsideen erzählen und bis dahin würde ich mich auch freuen, wenn ihr mir schreiben würdet, was ihr unbedingt in so einen Bus einbauen würdet.
Aloha, eure Celine :*

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